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PRESSE AUSWAHL
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REBELLION UND ALLTAG
Die in Berlin und Barcelona lebende Juschka Weigel gastierte mit ihrem bereits 2005 in Santiago de Compostela uraufgeführten Solo-Stück 'Frequency-I' im Februar inValencia. Zu abrupten Klangfetzen bewegt sich die Solistin zunächst am Boden durch das Publikum um die Bühne herum. Die Gesten ihrer Hände wirken dabei wie Übersprungshandlungen eines schutzsuchenden Tiers. Auf der Bühne selbst entfaltet sie sich dann, teils zur elektrischen Puppe mit kreativen Kurzschlüssen im Schaltkreis, teils zu einem Fabelwesen, das instinktiv und selbstvergessen seinen Ticks frönt. Die fein gesetzten, manchmal wie von unsichtbaren Fäden gezogenen Bewegungen sind dabei ästhetisch und emotional sehr ansprechend. Am Eingang eines mit Gipslinien angedeuteten Labyrinths auf der Bühne, ein Augenblick des Zögerns- sie lässt sich nicht von seiner Geometrie einfangen, vielmehr verwischt sie die Linien spielerisch-energisch mit Händen und Füßen, ja mit dem ganzen Körper. Wie nebenbei entledigt sie sich der Kleidung, eine Nacktheit, die jedoch keineswegs effektheischend, sondern Teil des Diskurses ist. Er suggeriert Läuterung im Staub, Häutung und Neuanfang unter anderen Vorzeichen. Der Sinn dieses Ausbrechens aus der vorgegebenen Ordnung wird am Ende jedoch auch wieder in Frage gestellt: durch Alltagsgestik mit einem Stuhl als bestimmendes Element, das die Tänzerin schließlich resigniert und in grotesk-komischer Manier als Teil ihrer selbst zu akzeptieren scheint. Während des mit gut einer Stunde recht langen Stücks hält Juschka Weigel mit ihrem sehr persönlichen Tanz ununterbrochen die Spannung aufrecht und es gelingt ihr, unter Verzicht auf alles Konzeptuelle, nicht nur den Bauch, sondern auch den Kopf des Zuschauers zu erreichen.
JG (23.02.2009)
TANZPRESSE.DE
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FREQUENCY-B: Ein Tanz-Solo als Bewegungsanalyse
Juschka Weigel folgt dem Gesetz der Leichtigkeit:
Die kann schweben und scheint zu fliegen
Daniel Regenberg, der Mann amFlügel,
bescheidet sich mit schlichten Tonfolgen. Es sind gebrochene Moll-Akkorde,
denen Juschka Weigel erste Tanzschritte folgen.
Aber sind das Tanzschritte? In der ersten Sequenz des einstündigen
Solo-Abends 'FREQUENCY-B', den die aus Dortmund stammende
Tänzerin und Choreografin im “Theater im Depot” aus
der Taufe hob, begnügt sie sich mit (scheinbar) einfachen Gängen;
tänzerisch kunstvoll nur die Momente der Richtungsänderung,
blitzflinke Drehbewegungen, angedachte Pirouetten.
Es folgt ein zweites Bewegungsthema. Die Tänzerin im Stand, es
sind jetzt die Arme, Finger, Kopfhaltungen, die sich wandeln. Man fühlt
sich an indischen Tanz erinnert; was man sieht, sind aber Weigels ureigene
Ausdrucksformen.
Der Schwierigkeits wird gesteigert, überhaupt wächst der Anspruch
mit dem Verlauf des Abends.
Später erleben wir die Tänzerin bzw. Ihren Körper als
Instrumentarium für hochvirtuose Figuren und Bilder. Sie huscht
im Kniesprung fächerförmig über die Bühne. Es müsste
schrecklich weh tun. Doch Weigel folgt dem Prinzip der Leichtigkeit,
sie scheint zu schweben, zu fliegen. Ihr Körper windet sich wie
der einer Schlange.
Was sie vorführt, ist aber auch als Unersuchung angelegt, keine
Tanzerzählung. Sie verspricht, zu unterschiedlich Musiken die ”frage
nach dem Ursprung der Bewegung” zu beantworten.
WESTFÄLICHE RUNDSCHAU (Dortmund) 19.03.2006
By Rainer Wanzelius
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Ihre ganz wörtlich zu nehmenden Tonspuren sind
wie mit der Wasserwaage gezogene Geraden, die Juschka Weigel in den
Raum legt.
In Filmeinspielungen lassen Juschka Weigel und der Filmemacher Gregor
Blahak in aberwitziger Geschwindigkeit eine ganze Serie von Türgriffen
und -klinken, Drehknöpfen und Wasserhähnen bedienen. Doch
es gehört zum besonderen Witz dieser Produktion, dass sich gegen
Ende plötzlich auch mal der Abzug einer Pistole unter die Alltagsgerätschaften
mischt. Ähnlich überraschend und humorvoll ist auch der
Tanz Juschka Weigels. Formalismus und Abstraktion begeistern sie zwar
offenkundig, aber über dem Purismus der Bewegungen geht ihr die
ganze Palette möglicher Seelenregungen nicht verloren. Wenn sie
ihre skurrilen verschraubten Bewegungen tanzt, gewittern in ihrem
Gesicht die Gefühle und wechselt alle paar Sekunden der Ausdruck:
Mal starrt sie ins Publikum als hätte sie einen angreifenden
Feind vor sich. Dann wieder schlägt sie die Augen von unten auf
wie eine verführerische Diva oder sie wendet sich abrupt ab wie
ein trotziges Kind. Eine großartige Performerin, der man –
wenn sie nur tanzt, guckt und bebt - auch noch bei der langweiligsten
Abhandlung über – wie es im Programmheft heißt –
“physikalisch-pragmatische und psychologische Anteile der Bewegungen”
zuschauen möchte.
Es ist ein Tanz der kalkulierten Brüche. Nie kann man sich an
eine Bewegungssequenz gewöhnen. Immer unterwandert Weigel die
Erwartungen, welche Richtung, welche Form nun der nächste choreografische
Ablauf nehmen könnte. Aber auch ein solches Schockeffekt-Solo
würde irgendwann langweilen, wenn Weigel nicht in die minimalsten
Bewegung ein Maximum an Konzentration legen würde. Weigel hat
sich nach ihrer Zeit an der New Yorker Merce-Cunningham-School auch
mit dem japanischen Butoh beschäftigt, der wohl intensivsten
Schulung für Körperwahrnehmung. Doch das, was beim Butoh
artifiziell und grotesk wirkt, scheint bei Weigel ganz aus ihr selbst
zu kommen.
In 'Frequency - B' zeigt sich Juschka Weigel als eine Anarchistin
des Tanzes. Sie hat in der Rebellion gegen Systeme jeglicher Art zu
einem ganz individuellen Ausdruck gefunden.
Radio WDR 3 - MOSAIK (Kulturprogramm) 24.03.2006
(ausschnitte)
von Nicole Strecker
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Juschka Weigel, a hypnotic solo performer, whose
languid movements held in dynamic tension mark her out as a singular
choreographer. A tour of South America provided the inspiration for
the unclassificable ‘Life is too short to dance with an ugly
man?’, one of the highlights of our recent Aerowaves season.
THE PLACE -brochure- (London).
June 2005.
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ABOUT THE NERVOUS WRITING OF THE BODY, THAT SECRET.
German dancer Juschka Weigel did in Compostela a marvellous demonstration
of measured, vital, intense dance.
The piece, called 'Life is too short to dance with an ugly man?',
was intimate and, at the same time, full of joy, oppressive but liberating
as well.
The junction of her dance and performing with the music and the lights
created a very alive athmosphere, full and suggesting. A place full
of tension and poetry. It seemed sometimes that time was stopping,
that human being has sometime the strange capability to stop life.
The whole choreography was based in this secret we have inside, the
nervous writing of the body, our anxiety, our feelings. […]
The dance, at the same time becomes sad, desolated and extremely fine
and elegant. With an enormous purity, full of strenght. There is in
this composition a certain pictorical point of view, besides a precious
vision of life and love. The dancer dicovers for us the secret beauty
of words and movements, the silence that emerges after the noise,
like a vitalistic expression.
EL CORREO GALLEGO - (Santiago de Compostela)
02.01.2005
By Lupe Gómez
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[...] Beim Tanzfestival CONTEXT (früher:Tanzwinter) im HAU1,2
und 3 ... zeigte Juschka Weigel ihr psychologisch fein austariertes,
getanztes Solo 'Life is too short to dance with an ugly man?'[...]
BERLINER ZEITUNG - (Berlin)
24.02.2004
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Der Krieg und die Städte Die junge deutsche Tänzerin und
Choreografin Juschka Weigel brach bei ihrer wunderschönen Aufführung
'Close up & personal' in Gallizien die Bedrohung des Regens, indem sie entschieden ihr intensives Solo zeigte, umgeben
voneinem Wald von Regenschirmen auf dem Plaza do Toural, durchtränkt
auf den von Wasser vermummten Steinen. Am Vorabend auf performte sie
die
Choreografie 'Ungemein' auf einem ungewöhnlichen
Vorplatz des Centro Gallego de Arte Contemporáneo zusammen
mit ihrer Kompanie MALINKIODATO. Die im April dieses Jahres auf dem
internationalen Festival 8MASDANZA in Gran Canaria für den ersten
Preis ausgezeichnet wurde. In einer kühnen politischen Fiktion
von verschiedenen und aktuellen Resonanzen, zwischen Waffenwirbel
und einer Mischung von Stimmen. Drei Soldaten kreisen und kreisen
im Riesenrad des Krieges und in den scheußlichen Ritualen, sie
entgeistern sich, träumen vielleicht, bis zum Verschlucken und
Erbrechen von Eiern, welche die von einer Schlange sein könnten.
PRIMER ACTO (TANZ-THEATER MAGAZIN)
Nr. 299/2003 - (Madrid) 12.2003
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[...] Danach eine unglaublich Juschka Weigel, innig tanzend, umgeben
von zwei Palmen.
Sie richtet sich konstant in Erhebungen auf mit nahezu unglaublichen
Bewegungen der Arme und Hände. Wunderschöne Choreografie.
EL DIARIO DE SEVILLA - (Sevilla)
01.07.2003
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Das internationale Tanzfestival EN PÉ DE
PEDRA zeigte gestern nachmittags zur Eröffnung eine beeindruckende
Arbeit von Juschka Weigel mit dem Namen
'Close up & personal' . Nach der 10 minütigen Darbietung
bedankte sich das Publikum mit standing ovation.
LA VOZ DE GALICIA - (Santiago de Compostela)
28.06.2003
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